Internet
per Funknetzübertragung:
Eine
andere, wenngleich lokal begrenzte Alternative für einen schnellen
Internetzugang ist die Funkübertragungsmethode per WLAN (Wireless
Local Area Network). Wegen
der begrenzten Reichweite ist dieses Verfahren aber nur in bestimmten
Gebieten und auch dort nur unter bestimmten Bedingungen verfügbar.
Beim verwandten WMAN (Wireless Metropolitan Area
Network) handelt es sich - wie mancher bereits erahnen mag -
ebenfalls um ein örtlich begrenztes, drahtloses Funknetzwerk. Im
Gegensatz zum WLAN bestehen diese Netze jedoch nicht aus einem einzelnen
Zugangspunkt ("Hotspot"), sondern aus einem Verbund mehrerer
dezentral strukturierter Access-Points, die über breitbandige Gateway´s
mit dem Internet verbunden sind. Damit sind derzeit Entfernungen bis
max. 5 km zur nächsten Funkzelle überbrückbar, weshalb
man diese Netzwerke auch überwiegend in Städten bzw. stadtnahen
Randgebieten antrifft. Das älteste und bekannteste WMAN-Projekt
in Deutschland ist das Würmtal Wireless Network mit über 50
Netzknoten zwischen dem Stadtrand von München und der Kreisstadt
Starnberg. Die einzelnen Access-Points werden von verschiedenen Firmen
und Privatleuten betrieben. (Weitere Infos hierzu unter: http://www.wuermtal-wireless.net)
Funktion:
Die Funktechnik als solche ist schnell erklärt: Die angeforderten
Daten werden von einer örtlichen Funkzelle drahtlos an die heimische
Sende-/Empfangsantenne übertragen (Downstream) bzw. beim Verschicken
von Daten (Upstream) an selbige zurückgesandt. Der Anwender benötigt
neben der erwähnten Antenne, mit der er die Daten der Funkzelle
empfängt bzw. dorthin zurück überträgt, ein sog.
Funkmodem, das mit dem heimischen Rechner über den Netzwerkanschluss
verbunden ist. Mit dieser Peripherie sind theoretische Übertragungsgeschwindigkeiten
bis max. 54 Mbit/s (WMAN) realisierbar. Bei der Wahl des Antennenstandortes
sind freilich einige Regeln zu berücksichtigen. Für die bestmögliche
Empfangs- und Sendequalität bedarf es in der Regel der Montage
einer stationären Außenantenne, unter Idealbedingungen (bei
freier Sicht auf die betreffende Funkzelle) genügt bisweilen auch
eine Innenantenne. Angesichts der Investitionskosten kommt die Funktechnik
vorrangig für Gebiete in Betracht, die aus wirtschaftlichen oder
technischen Gründen auf absehbare Zeit ohne DSL-Versorgung auskommen
müssen.
Abb.
2-35: Das Funktionsprinzip der Funknetzübertragung
Kosten:
Internet-Zugänge per Funknetzübertragung in der Hand von organisierten
Bürgernetzen sind i.d. R. sehr preiswert und bilden damit eine
echte Konkurrenz zu ADSL.
Leistungsmerkmal
|
WLAN-Funknetzwerk |
T-DSL
(T-Online)
|
Geschwindigkeit
max. |
3
Mbit/s |
1
Mbit/s |
Transfervolumen
inkl. |
Flat
25,- Euro |
Flat
9,95 Euro |
Hardware
|
ca.
60 - 160,- Euro |
inkl. |
Zugangssoftware |
inkl.
|
inkl.
|
Bereitstellung
(einmalig) |
ca.
100,- Euro |
99,-
Euro |
Monatlicher
Grundpreis |
-
|
16,95
Euro
|
Internet-Telefonie |
ja
|
ja
|
Festnetzanschluss
nötig |
-
|
ja
|
*
Mitgliedsbeitrag/Verein
(Preisbasis
07/2005)
|
|
Fazit:
Angesichts der praxiserprobten und vergleichsweise preiswerten Technik
sind Funknetzwerke eine ernstzunehmende Alternative zum erdgebundenen
DSL - insbesondere auf dem Land, wo weder TV-Kabel noch UMTS-Zugänge
verfügbar sind. Funknetze rechnen sich bereits ab ca. 30-40 teilnehmenden
Haushalten. Als
Gegenleistung zu den rund 100,- Euro Bereitstellungskosten (zzgl. Router
und Antenne) erhalten
die Teilnehmer einen zeitlich unbegrenzten
Internetzugang bis 3 Mbit/s (rund 45x ISDN-Speed!) inkl.
Internet-Telefonie für
ca. 25 - 35.- €/Monat.
Abgesehen
von kommerziellen Lokalanbietern gibt es auch einige regionale Bürgernetze
(z.B.: http://www.wavelink.de),
die bereits erfolgreich über den Testeinsatz
hinaus einen preiswerten drahtlosen Breitbandanschluss per WLAN/WMAN
anbieten. Derartige Bürgernetze
erfordern ehrenamtlich tätige Fachleute im Ort, die zur Administration
und Neuerrichtung der technischen Einrichtungen wie Server, Router oder
auch Basisstationen zur Verfügung stehen.